Wörter aus einer alten Welt

von Elisabeth Michel-Alder

Eine clevere jüngere Kollegin lenkt die Aufmerksamkeit auf einen merkwürdigen Titel in der letzten SonntagsZeitung: "Senioren im Unruhestand". Das tönt nach letztem Jahrhundert; ist weit weg von heutigen Realitäten.

Es beginnt mit der Verknüpfung von Rentenalter und Beförderung zum "Senior". Befragungen zeigen, dass Altsein irgendwann ü80 beginnt. Den Schritt ins Seniorenzentrum fasst man oder frau nach 85 ins Auge. Auch die Verbindung zum Cliché vom Ruhe- oder Unruhestand wackelt bedenklich. Die Kunst des Active Ageing (einschliesslich Musse!) verheisst gesunde alte Tage, Ruhe wie Unruhe machen krank. Jede fünfte Person ü65 schert sich einen Deut um die AHV-Barriere, lässt sich nicht in einen neuen Lebensabschnitt drängen und setzt die Erwerbsarbeit in passender Weise als Selbstverständlichkeit fort. Genau dieser Personenkreis erweitert sich von Jahr zu Jahr.

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