Schwerpunkt im persönlich/privaten Raum?

von Elisabeth Michel-Alder

Fortschritt oder Rückschritt oder keines von beiden??

Vor 50 Jahren schrieben sich viele Frauen die Eroberung eines Platzes in der Arbeitswelt jenseits des privaten Haushalts auf die Fahnen. Einen zweiten sozialen Raum ausserhalb des persönlich/privaten mitzugestalten, war Teil des fortschrittlichen Programms. Und jetzt, 2021, finden nicht wenige weibliche Erwerbstätige, drei Tage pro Woche am kleinen Stehpult oder am Küchentisch im Homeoffice zu arbeiten, sei toll, spare Pendelzeit und ermögliche intensiveren Kontakt zu den Kindern.

Wenn prägende - Kompetenz fördernde - Erfahrungen mit schwierigen Kolleg*innen, Chefs oder Kund*innen zu Episoden im Zoom-Meeting am Bildschirm zusammenschmelzen und die Kontaktvielfalt sich auf Nachbarschaftsaustausch über den Gartenzaun hinweg verlagert: Wird der Erfahrungsschatz schmaler oder einfach anders? Bleibt das Wechselspiel zwischen Rollen und Identitäten ähnlich kreativ oder wurde seine Bedeutung von früheren Generationen überschätzt?

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