Nur ein System für diverse Wege?

von Elisabeth Michel-Alder

Manchen Erwerbstätigen ist die Arbeit schon Ende 50 eine Last. Nein, hier ist nicht vom legendären Bauarbeiter die Rede; die Branche hat längst eine Sonderlösung für Frühverrentung unter Dach und Fach. Häufiger als körperliche machen psycho-soziale Leiden den Arbeitsalltag zum Alptraum.

Eine wachsende Zahl findet Erfüllung im Job und möchte sich länger engagieren. Für sie ist eine fixes Rentenalter, sei es 64 oder 65, ein Handicap: Arbeit- und Auftraggebende beurteilen und behandeln sie ab Ende50 als Aussteiger:innen im Sinkflug. Klug und den grossen individuellen Unterschieden beim Älterwerden angemessen wäre ein offenes System. Männer und Frauen geben die Erwerbsarbeit auf, auch schrittweise, wenn es für sie stimmt. Klar, mit entsprechenden Konsequenzen für die Höhe der Renten, wie in jedem Versicherungssystem.

Wetten, dass diese grössere Wahlfreiheit die Arbeitgebenden zum Überdenken ihrer Jobangebote motiviert? Arbeit muss zum Profil passen, Entwicklung fördern, gute Erfahrungen mit sich und andern vermitteln und angemessen honoriert werden. Dann ist sie ein Baustein für gesunde Langlebigkeit.

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