Neues Gleichgewicht statt Nachsitzen

von Elisabeth Michel-Alder

Verkehrsbetriebe, Pflegeheime, Beizen, Informatikbuden, Polizeikorps u.a.m. suchen fieberhaft und oft erfolglos nach Mitarbeitenden. Alljährlich sinkt die Zahl der Schulabgänger und damit der Stellensuchenden; Zuwanderung füllt längst nicht alle Lücken; Teilzeitpensen sind hip. Bleiben die fitten Neurentner:innen, die immer öfter zu einer Zusatzschlaufe aufgefordert werden. Häufig vergeblich. Denn Pläne für die Zeit zwischen 62 und 80 werden ab Mitte 50 geschmiedet, nicht am Vorabend der Verrentung. In vielen Unternehmen geraten Fachkräfte ü50 in einen beruflichen Sinkflug. Solche Abwertung lässt sich nicht über Nacht in einen Takeoff verwandeln.

Was funktioniert besser? Fachleute, die nach 20, 25 Jahren Berufserfahrung das Arbeitskleid umschneidern, ihre Aufgabenmappe anders packen, neue Bewährungsproben ins Auge fassen und einen frischen Zyklus starten, entwickeln Schub und motivierende Perspektiven übers Pensionierungsdatum hinaus. Sie tragen bereits heute und mittelfristig erst recht, wenn die Verhältnisse zu Neuorientierung sich bessern, wesentlich zum Funktionieren der Gesellschaft bei.

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