Barrierefreie Lebenskonzepte

von Elisabeth Michel-Alder

Im 19.Jahrhundert wurde der biografische Dreitakt entwickelt: Die obligatorische Schule hält seither die Jugend von der Arbeitswelt fern; nach dem produktiven Arbeitsleben entliess man die Alten kurzzeitig ins Vorzimmer des Todes, den Ruhestand. Weil die Menschen Abschnitte und angeschlossene Kapitel lieben, halten sie auch in der viel längeren Lebensspanne heute am 3-Leben-Modell fest. Auch wenn sie immer mal wieder die Schulbank drücken und Diplome sammeln und jede Woche dank Teilzeitjob etwas Ruhestand konsumieren.

Der Pensionierungstag bleibt eine scharfe Klippe in der Lebensplanung. Das Konzept einer Biografie mit mehrmals wechselnden Tätigkeits-, Lern-, Sozial- und Musseschwerpunkten statt nach Altersphasen ist noch Minderheitenprogramm. Eine Arbeitswelt, in der Leistungsfähigkeit und Motivation anstelle des Jahrgangs zählt, erst recht.

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