Antworten auf nicht gestellte Fragen

von Elisabeth Michel-Alder

Zugegeben: Oft schnappen prima Selbstverkäufer den Bedenkenträgerinnen die schöne Chance vor der Nase weg.

ABER: Meine Erfahrungen in Bewerbungsverfahren für beruflich nicht unbeleckte Hasen zeigen eine andere Realität. Wenn sich da ü40 mit einem gut geölten Elevator-Pitch in Rennen stürzen, spiegelt sich Befremden in den Gesichtern der Auswählenden. Die Absenderin, der Absender der Botschaft sind vielleicht gut bei sich, kümmern sich aber kaum um die (noch) unausgesprochenen Fragen des Gegenübers. Die da lauten (können): Warum möchte sie/er ausgerechnet bei uns anheuern? Sehe ich diese Person kompetent mit unsern wichtigsten Kunden kooperieren? Wie effektiv lernt sie wohl, mit unseren Tools zu hantieren? Wie leicht oder mit welchem Kraftaufwand ist sie zu führen? Wie bewegt sie sich wohl in fünf Jahren in diesen Räumen?

Jobbewerberinnen und -bewerber, die sich selbst mit anspruchsvollen Fragen an die Runde wenden, landen meist weiter oben auf der Rangliste als die mit den vorfabrizierten und vorhersehbaren Antworten.

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